Tuesday, September 14, 2010

Gasflasche leer? AHHHHHH!!!


HAPPY BIRTHDAY!

Lieber Oscar,

da wir an deinem Geburtstag nicht in Berlin sein können (und du ja auch nicht dort wärst^^) ist hier ein kleines Geburtstagsvideo von uns! Viel Spaß und feier schön!


Gestern sind wir in Bornholm angekommen und liegen jetzt im Hafen Hasle. Es regnet durchgehend und wir mussten heute gezwungenermaßen einen Hafentag einlegen, wegen Starkwindwarnungen aus Südwest, also genau die Richtung, in die wir fahren müssen.

Die nächsten Tage soll es noch in Richtung 8-9 Windstärken auffrischen (d.h. stürmischer Wind bis Sturm). Aber wir hoffen, dass das Tief schneller durchzieht als es angesagt wurde und wir vielleicht doch noch die Möglichkeit bekommen nach Svinemünde zu fahren, aber das wären min. 12 Stunden Fahrt.
Also mal gucken, ob wir einfach den Urlaub verlängern müssen (Mama: "Tut mir leid, Herr Professor. Aber ich bin für 5 Tage in Bornholm eingeweht worden und muss meine Ferien daher noch etwas verlängern."^^) oder Notfalls müssen wir das Schiff irgendwo stehen lassen und später runter holen nach Deutschland.


So, ihr habt lang genug gewartet:

"Ist der Herd kaputt oder ist etwa das Gas LEER??"

Ich nehme es vor weg: Die Gasflasche war leer! Das ist uns noch nie auf einer Seereise passiert, ganz im Gegenteil. Normalerweise reicht unser Gas noch über den Winter, obwohl wir da heizen! So, wir lagen also an einer gemütlichen Schäre mitten in der Natur und wollten gerade Frühstücken.
Mama steht am Herd und will gerade Wasser für Kaffee und Tee kochen - und kriegt den Herd einfach nicht an! Nun, ein wenig heißes Wasser hatten wir noch in der Termoskanne, aber wir müssen ja auch Abendessen kochen! So, und jetzt stellt euch mal vor: Sauwetter, eiskalt (so -15 Grad, nur vorstellen!^^), und dann KEIN heißes Wasser für Getränke!!! AHHHH!

Nun, was blieb uns anderes übrig, als in einen größeren Stadthafen zu fahren und uns auf die Suche nach Gas zu begeben? Und so führen wir also los und probierten unser Glück in Draksö. Hier sollte es nämlich einen Campingausrüster geben, zu dem wir hätten laufen können.
Glücklicherweise fragten wir, bevor wir losliefen ein paar ältere Männer im Hafen, ob sie wüssten, wo wir unsere Gasflasche auffüllen könnten. Einer von ihnen sprach perfekt Deutsch und lud uns spontan ein bei ihm im Auto mitzufahren. Wir luden unsere Flasche ins Auto und sausten zum Campingplatz... nur um dort bitter enttäuscht zu werden. Es war keine Saison mehr und der Laden hat schon geschlossen für dieses Jahr! Toll!

Und jetzt das erstaunliche: Der Typ lud uns wieder ins Auto ein und fuhr dann mit uns quer durch die Stadt, zu jeder Tankstelle und übersetzte unser Anliegen. Es stellte sich heraus, dass der Deutsche Anschluss der Flaschen ein anderer war als der Schwedische. D.h. wir brauchten eine schwedische Flasche UND einen Adapter, um es bei uns an Bord anzuschließen!
Doch unser Guide wusste in welchem Baumarkt wir es versuchen könnten und fuhr uns sofort dahin. Hier fanden wir dann nach langem hin und her und schon halb verzweifelt unsere Gasflasche und einen deutschen Adapter! JIPPI! Kaffee, Tee, ABENDESSEN!!! Ihr könnt kommen!
Und so fuhren wir wieder zurück und dankten unserem Retter, der uns doch tatsächlich 2 Std lang rum fuhr und nichts als Dankeschön annehmen wollte. Leider musste er auch sofort wieder los und wir testeten, ob die Gasflasche sich jetzt auch wirklich einbauen ließ. Es passte!!! Ihr glaubt gar nicht, was das für ein Luxus ist, wenn man heißes Wasser kochen kann! (Sonst hätten wir unsere Schnapsreserven trinken müssen um warm zu bleiben und ich weiß nicht, ob dass unserem Schiffchen so gut gefallen hätte.^^)

Und jetzt mal meine Frage: Wo findet man heute noch solche Menschen? Die sich ganz selbstverständlich die Zeit nehmen und uns doofe Touristen aus der Patsche helfen?? Das nennen ich wirklich mal Glück im Unglück!

Der Mann ist übrigens Schulleiter gewesen und sprach daher so gutes Deutsch. Wir haben einfach mal den Hafenwart über ihn ausgequetscht und planen schon ihm noch ein kleines Dankeschön aus Deutschland zu schicken.


Am Sonntag sind wir dann weiter nach Tjerö gefahren. Das ist eine wunderschöne kleine Schäre, die ich schon aus Kinderzeiten kenne, als wir vier dort über die Insel getobt sind. Ich hatte es Mittelalterlich in Erinnerung, auch wenn das natürlich nicht stimmte. Gerade als wir anlegten, fing es tierisch an zu regnen! Genau zur richtigen Zeit spannten wir Mamas Lieblingsregenplane auf und verkrochen uns darunter. Es pladderte wie aus Eimern, aber später konnten Mama und ich uns noch ein wenig die Schäre angucken. Es ist wirklich traumhaft dort. Hinter jedem Stein könnte ein kleiner Troll hervor gucken und die Schafe verwandeln sich Nachts zu Steinen (is ja klar, denn immer da, wo es geblögt hat, waren nur Steine und ich konnte patu keine Schafe finden!).

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